1960 trat Eduard Hasl in den Ruhestand. Sein Nachfolger Anton Schreiegg, der von Neustadt an der Waldnaab nach Landshut versetzt worden war, trat sein Amt mit zwei Zielen an: Die Schule sollte vierstufig werden und ein neues Haus bekommen. Er hatte dabei gute Argumente. Im Schuljahr 1960/61 umfassten alle staatlichen Mittelschulen in Niederbayern bereits die Jahrgangsstufen 7 bis 10, außer in Landshut und Viechtach. In den übrigen Ländern der Bundesrepublik war die 6-klassige Form der Mittelschule ohnehin die Regel.
Am 21. April 1961 fasste der Stadtrat unter der Leitung von Oberbürgermeister Albin Lang den vom Oberstadtdirektor Albert Zech vorbereiteten Beschluss, beim Kultusministerium den Ausbau der Mittelschule durch eine 10. Jahrgangsstufe zu beantragen. Das bedeutete auch die Zustimmung zu einem Neubau.
Am 15. Juli 1956 wurde der erste Spatenstich ausgeführt. Als das Haus fertig war, überlegte man, ob die Schule nach einer Persönlichkeit benannt werden könnte. Als Namenspatron waren Adalbert Stifter und Max Slevogt, der 1868 in Landshut geborene Maler. Daraus wurde nichts.
Am 2. Oktober 1967 übergab Oberbürgermeister Lang das Haus an die Schule. Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für die Einweihung erscheint ein ehemaliger Schüler der Mittelschule als Vorsitzender des Bausenats: Josef Deimer.
Als das Schulhaus bezogen wurde, war es auch schon überfüllt. Für zwölf Klassen war es geplant, aber 1967/68 mussten isch schon 15 Klassen die vorhandenen Räume teilen; ein Jahr später waren es 17, 1970 sogar 18 Klassen mit insgesamt 644 Schülern und einer durchschnittlichen Klassenstärke von 35,5. In den 7. Klassen saßen durchwegs 40 Buben.