Entstehung eines interkulturellen Gemeinschaftsprojektes

In einer globalisierten Welt ist Interkulturalität kein unbekanntes Phänomen mehr und erfordert immer mehr multikulturelle Erziehung innerhalb einer pluralistischen Gesellschaft. Unsere Schulen sind geprägt von kultureller und sprachlicher Vielfalt. Von den 1,4 Millionen bayerischen Schülerinnen und Schülern haben ca. 11,7 % Migrationshintergrund. Kulturelle und interkulturelle Erziehung ist wesentlicher Bestandteil des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Realschule in Bayern. Soziales Lernen erfolgt hierbei im Kontext interkulturellen Lernens zur Förderung der interkulturellen Kompetenz innerhalb der Schule.

Die Klasse 7d mit einem hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund lieferte hierzu ideale Bedingungen für ein interkulturelles Gemeinschaftsprojekt, das im öffentlichen Raum der Schule initiiert werden konnte. Ausgehend von einer Vorbereitungsphase sollten die Schüler Kenntnisse in interkulturellen Prozessen erlernen und als Expertengruppe das Projekt im Rahmen des Schulfestes am 27.07.16 betreuen. Das Projekt setzt sich das Ziel mit der Gestaltung eines interkulturellen Porträts für die Fremdartigkeit verschiedener Kulturen zu sensibilisieren und somit Personen aus fremden Kulturen mit mehr Empathie, Toleranz und Akzeptanz in der Schule zu begegnen. Dazu war es erforderlich in mehreren Stationen kulturelle Überschneidungssituationen zu erleben und die Selbstwahrnehmung der eigenen Person bzw. das Konzept von Personen aus dem eigenen Kulturkreis zunächst mit Hilfe eines zerbrochenen Spiegels zu zerlegen und zusammen mit anderen Schülern verschiedener Kulturen und Migrationshintergründen gemeinsam eine neue Person in einem interkulturellen Porträt entstehen zu lassen.

Eine Auswahl der Bilder können im Schulhaus der Staatlichen Realschule Landshut betrachtet werden.

Günay Kartal, StRef