Staatliche Realschule dominiert auf Kufen

Drei Shorttrack-Teams qualifizieren sich für Bayerische Meisterschaften in Inzell

Von Thomas Simon

Antonia Blenninger steht mit angewinkelten Armen am Startpunkt, den Körper nach vorne gebeugt. Die Kufen ihrer Schlittschuhe sind fest in das Eis gepresst. Ihr Kopf ist mit einem Eishockeyhelm geschützt und starr auf den mit Pylonen und Stangen abgesteckten Parcours gerichtet. Plötzlich hallt der Pfiff des Kampfrichters durch das Eisstadion am Gutenbergweg. Antonia setzt zum Sprint an und bringt sich mit kurzen, schnellen Schritten auf Geschwindigkeit. Die Zwölfjährige hat ein klares Ziel vor Augen. Sie möchte mit ihrem Team der Staatlichen Realschule nach Inzell zu den Bayerischen Meisterschaften. Antonia ist schnell unterwegs. Im Normalfall steht sie viermal die Woche auf dem Eis. „Ich spiele seit sechs Jahren beim EVL“, sagt sie. Am Eishockey reizt sie besonders die hohe Geschwindigkeit. Bis zu 35 Kilometer pro Stunde auf der geraden Strecke seien durchaus möglich, sagt Wettkampfleiter Markus Magerl.

Weniger als 40 Sekunden für den ganzen Parcours Ohne Wackler nimmt Antonia das erste Hindernis – eine Achterschleife. Anschließend umkurvt sie mehrere Slalomstangen und biegt in einen Kreisel ein. Bevor sie im Ziel ankommt, muss sie noch eine Strecke rückwärts fahren. Nach 36,65 Sekunden stoppt die Zeit. Wofür die am Ende reichen wird, richtet sich nach der Leistung der anderen Läufer und ihrer Teammitglieder. In ihrer Wettkampfklasse (IV) treten vier Mannschaften mit jeweils fünf Mädchen an. Insgesamt nehmen knapp 100 Läufer am Bezirksfinale teil. „Eine tolle Resonanz und mehr Teilnehmer als vergangenes Jahr“, sagt Magerl. In der Wettkampfklasse III sind die Jahrgänge 2002 bis 2005 gelistet, in der WK IV die Jahrgänge 2005 und jünger. Die Aufgaben sind unterschiedlich und für beide Wettkampfklassen zweigeteilt. Die Läufer der WK IV müssen einen Parcours und anschließend zwei Stadionrunden à 110 Meter absolvieren In der WK III müssen erst eine Runde und dann drei am Stück zurückgelegt werden. Die Zeiten werden jeweils addiert. Buben und Mädchen treten getrennt gegeneinander an. Für alle Pflicht sind Helm und Handschuhe. „Ohne lassen wir niemanden aufs Eis“, sagt Magerl.

Sanitäter an der Strecke müssen nicht eingreifen Nach zwei Stunden sind alle Läufer durch. „Glücklicherweise ohne Einsatz des Schulsanitätsdienstes“, sagt Magerl. Er und die weiteren Kampfrichter werten die Zeiten aus. Bei Antonia und ihrem Team steigt die Spannung. Hat es gereicht? Ja. Die Mädchen der Staatlichen Realschule werden am 7. Februar nach Inzell fahren. Wie schon im vergangenen Jahr gleitet Antonia von allen Läufern ihrer Altersklasse am schnellsten übers Eis. Für die Bayerischen Meisterschaften haben sich außerdem die Shorttrack-Läufer des Gymnasiums Vilshofen (WK III Mädchen) sowie beide Bubenmannschaften der Staatlichen Realschule (WK III und IV) qualifiziert. Für die jüngere Realschulmannschaft ist die Titelverteidigung in Inzell möglich.

Aus Landshuter Zeitung vom 12.01.2018