StaatlicheRealschule feierte Abschluss der Sanierungsarbeiten und 60.Geburtstag
Von Sigrid Zeindl
Doppelten Grund zum Feiern gab es -an der Staatlichen Realschule: den Abschluss der Generalsanierung und – wenn auch etwas verspätet – den 60. Geburtstag der Schule. In den vergangenen vier Jahren ist das Hauptgebäude für neun Millionen Euro saniert worden. “Es ist ein gelungenes und gestalterisch überzeugendes Werk”, sagte Ministerialbeauftragter Michael Wagner bei der Feier mit Ehrengästen, Schülern, Lehrern, Eltern und Nachbarn. Es war deutlich zu merken, wie froh die Schulfamilie darüber ist, die Zeit des Bauens, Zusammenrückens und Improvisierens hinter sich zu lassen.
Die Landshuter Realschule gehört zu den traditionsreichsten in Bayern: Sie wurde 1950 mit 57 Schülern und drei hauptamtlichen Lehrern gegründet. Über die Jahrzehnte vervielfachten sich die Schülerzahlen an der ehemaligen Knabenrealschule: Sowohl durch die Einführung der sechsstufigen Realschule als auch durch die Öffnung für Mädchen wuchs die Schülerzahl in den 90er Jahren deutlich an. Heute besuchen sie knapp 900 Schüler, die von 63 Lehrern unterrichtet werden.
Einher mit der Schülerflut ging Platzmangel: Das 1967 gebaute Schulgebäude war nur für 400 Schüler ausgerichtet. Deshalb wurden 2001 Klassenzimmer in Container ausgelagert und 2005 ein Erweiterungstrakt gebaut. Nach einer kurzen baulichen Verschnaufpause wurde 2007 die Generalsanierung des Altbaus angepackt. 40 Jahre Schulbetrieb hatten an dem Gebäude deutliche Spuren hinterlassen.
Ansprechender Lern- und Lebensort.
Neun Millionen Euro wurden in die Generalsanierung des Altbaus investiert. Es ist ein ansprechender “Lern- und Lebensort” (Ministerialdirigent Herbert Püls) entstanden, der zeitgemäßen Unterricht ermöglicht: Neben zwölf Klassenzimmern und Verwaltungsräumen wurden im Hauptgebäude auch Fachräume – beispielsweise für Chemie, Physik und Informatik -, die Aula und die Turnhalle modernisiert und technisch auf neuen Stand gebracht. Außerdem wurde der Altbau den heutigen Anforderungen an den Brandschutz angepasst, beispielsweise waren zusätzliche Fluchtwege nötig. Zur Christoph-Dorner-Straße hin bekamen der Bau und die neue, deutlich größere Fahrradhalle eine Lärchenholzverkleidung. Die Südfassade zur Isar hin wurde von ihrer Waschbeton-Optik befreit und ist nun wie der Anbau in freundlichem Gelb gehalten. Kräftig investiert wurde in energetische Maßnahmen: So wurden neue Fenster eingebaut, das Dach und die Fassade gedämmt. In die Fassade integriert wurde eine Photovoltaikanlage; beheizt wird die Schule mit einem Blockheizkraftwerk.
“Bauphase mit viel Geduld gemeistert”
Damit der Schulbetrieb weiterlaufen konnte, wurde die Sanierung in mehrere Abschnitte gegliedert. “In der Bauphase zu unterrichten war nicht immer die reine Freude”, sagte der Ministerialbeauftragte, der den erkrankten Schulleiter vertrat. Zwar seien besonders lärm-und staubintensive Arbeiten in die Ferien verlegt worden, immer hätten sich Beeinträchtigungen aber nicht vermeiden lassen. Mit der Aussicht auf die hellen und freundlichen Räume mit moderner Ausstattung habe man diese Einschränkungen aber auf sich genommen. Dafür zollten Oberbürgermeister Hans Rampf und Architekt Rainer Thum der Schulfamilie großen Respekt: “Sie haben die Bauphase mit viel Geduld und Improvisation gemeistert.”
Wie froh die Schulfamilie über das Ende der Bauarbeiten ist, machten Schulband und -chor musikalisch deutlich: Zur Melodie von “Hit the road, Jack” schickten sie die Handwerker musikalisch weiter zur Berufsschule: “Da gibt es eine neue Baustelle.”
Die Pfarrer Dr. Matthias Flothow und Rudolf Eichhammer segneten die Schule und die Kreuze für die Klassenzimmer.
Vorerst herrscht (bauliche) Ruhe an der Schule. Allerdings fehlen noch sechs Klassenzimmer, eine Mensa für die Ganztagsbetreuung und eine Turnhalle. “Wir sind uns bewusst, dass die räumlichen Bedürfnisse noch nicht ganz gedeckt sind”, sagte Rampf. Er bat allerdings um Verständnis, dass die Stadt nicht gleichzeitig alles stemmen könne.
Mehrere Redner gaben bei der Feier ein Bekenntnis zur Realschule ab: Die Realschule sei eine tragende Säule der Bildungslandschaft, sagten Rampf und Ministerialdirigent Herbert Püls, Leiter der Abteilung Realschule im Kultusministerium. Er forderte ein Ende der Schulsystemdebatte: “Die Staatsregierung steht zum differenzierten Bildungswesen, das sich mehr als einmal bewährt hat.” Püls sprach sich damit gegen eine Einheitsschule in Bayern aus, die nichts mit Bildungsgerechtigkeit zu tun habe.
Zu Ende ging die Feier mit einem Rückblick auf die 60-jährige Geschichte der Realschule: von der Gründung 1950 unter dem Namen “Staatliche Mittelschule” über die Einweihung des Schulgebäudes 1967 bis zum Unterricht im Jahr 2011.
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