SRL: Würdige Abschlussfeier in kleinem Rahmen – Portrait mit Polaroid
Ein hohes Maß an Wissen, die Fähigkeit, kritisch zu denken sowie gute Umgangsformen an den Tag zu legen und eine gewisse charakterliche Reife bescheinigte Schulleiterin Sabine Welzenbach den 143 Absolventinnen und Absolventen bei deren Verabschiedung am vergangenen Freitagvormittag in der Aula der SRL.
Eine besondere Erwähnung verdienten hierbei die drei Besten des Jahrgangs Josef Stanglmayer, Simon Sporrer und Manuel Müller mit einem Notendurch von 1,25, 1,27 bzw. 1,33. Insgesamt erreichten 30 Schülerinnen und Schüler einen Gesamtnotendurchschnitt mit einer Eins vor dem Komma. Das wäre auch ohne „Corona“ ein beachtliches Ergebnis.
Vieles fühlte sich an wie immer: die Reden, die Ehrungen, die Dankesworte. Jedoch galt es in diesem Jahr auch, die Feier gemäß den Vorgaben im Zusammenhang mit der Einhaltung des Infektionsschutzgesetzes durchzuführen. Infolgedessen konnten die Eltern dem Festakt in der Aula nicht beiwohnen. Lediglich die anschließende Übergabe des Zeugnisses durch die Klassenleiter im Schulhof konnten die unersetzlichen Wegbegleiter der jungen Erwachsenen miterleben. Doch jeder Einzelne wurde dabei mit einer Polaroidkamera, die eigens dafür vom Förderverein angeschafft wurde, fotografiert, damit dieser spezielle Moment niemals in Vergessenheit gerät. Insgesamt wurde die komplette Veranstaltung dreimal abgehalten: Immer zwei Klassen konnten gemeinsam feiern.
Covid 19 war ebenso Thema der in der Feierstunde gehaltenen Reden. Sabine Welzenbach maß beispielweise den Thesen der Philosophin Natalie Knapp besondere Bedeutung bei: „Erwachsene, insbesondere Eltern und Lehrkräfte, übernehmen in der Pubertät zuweilen fehlende Kontrollfunktionen des jugendlichen Gehirns und helfen ihnen dabei, rechtzeitig aufzustehen, anzufangen und aufzuhören oder Maß zu halten.“ Denn einzelne seien den Lebensabschnitt „Vorbereitung Abschlussprüfung 2020“ in Zeiten von Corona sehr entspannt angegangen. Ferner gab die Realschuldirektorin den jungen Erwachsenen verschiedene Ratschläge mit auf den Weg: Sie sollen zum Beispiel ihr Netzwerk, das sie in ihren Familien, unter Freunden und Klassenkameraden aufbauen konnten, nutzen und pflegen. „Es gibt euch Rückhalt und Sicherheit – auch in Krisenzeiten“, so Sabine Welzenbach. Schließlich sicherte sie den Entlassschülerinnen und -schülern, von denen sich knapp drei Viertel für einen schulischen Weg und ein Viertel für eine Berufsausbildung entschieden haben, zu, sowohl an der „Knabs“ in der Christoph-Dorner-Straße als auch am neuen Standort in der Fuggerstraße stets willkommen zu sein. „Ich freue mich schon darauf, wenn ihr uns besucht und berichtet, wie viele Ehemalige das regelmäßig tun.“
1. Konrektor Alexander Köppl ermutigte die Anwesenden, nicht in jeder Situation das Schlechte zu suchen, sondern darüber nachzudenken, welchen Gewinn man daraus ziehen könne.
Oberbürgermeister Alexander Putz hob in seinem digitalen Grußwort den hohen Stellenwert der Mittleren Reife in Arbeitswelt und Gesellschaft hervor und sprach der Realschule sein Kompliment aus, wie sie die Krise gemeistert habe. Den Absolventinnen und Absolventen machte er Mut, zukünftig Verantwortung zu übernehmen, selbst wenn es dafür das ein oder andere Mal Kritik hagelt. Dies veranschaulichte Putz mit einem Mikado-Spiel, bei dem der Ziehende bemängelt wird, sobald sich die Stäbe lediglich geringfügig bewegen.
Die Elternbeiratsvorsitzende Nora Krümpelmann wies die Gäste in ihrem Grußwort darauf hin, dass Ziele planbar seien, der Weg dahin allerdings flexibles Denken und Handeln erfordere. Um stets dafür gewappnet zu sein, beschenkte sie die Absolventinnen und Absolventen mit „Power Banks“. In einem witzigen Gespräch riefen die drei Schülersprecher Jakub Badora, Felix Buchner und Paul Keglmaier aus den Klassen 10 c bzw. 10 e den jungen Erwachsenen außergewöhnliche Ereignisse des vergangenen Schuljahres ins Gedächtnis. Josef Ramsauer, erster Vorsitzender des Fördervereins der Realschule, überbrachte seine Glückwünsche in schriftlicher Form.
Wie mannigfach und zahlreich sich die Absolventinnen und Absolventen ins Schulleben einbrachten, war der Aufzählung der 2. Konrektorin Eva Geppert zu entnehmen. Vom Mitglied in der Schulband, als Lerntutor, Pausenassistent oder Streitschlichter, das Engagement war riesengroß. Ein wahrliches Highlight stellte wie jedes Jahr die Präsentation der einzelnen Klassen mithilfe einer kurzen Filmsequenz dar. Am Schluss erging ein herzlicher Dank an Martina Pletschacher und Heike von Malottki vom Elternbeirat für ihre konstruktiven Ideen, den wertvollen Meinungsaustausch und ihre jederzeit tatkräftige Unterstützung.
Die musikalische Gestaltung der Feierlichkeit lag in den Händen von Gabriel Gürster aus der Klasse 9 b, dessen einfühlsames und lebhaftes Spiel auf dem Klavier kaum einen Anwesenden unbeeindruckt ließ.