Schüler der Staatlichen Realschule Landshut im Gespräch mit den Filmregisseuren
Wie geht ein Junge damit um, plötzlich einen kleinwüchsigen Vater zu haben? Dieser Frage geht der preisgekrönte Kinder- und Jugendfilm “Auf Augenhöhe” nach, der derzeit in den deutschen Kinos zu sehen ist. Die beiden Autoren und Regisseure des Films, Joachim Dollhopf und die gebürtige Landshuterin Evi Goldbrunner, erhielten für ihr Filmprojekt unter anderem den Publikumspreis des Kinder-Filmfestes München 2016 und stehen derzeit in der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis 2017. So zeichnete die “Deutsche Film- und Medienbewertung” das Projekt unlängst mit fünf Sternen aus, da die Thematik auf besondere Art und Weise junge Menschen dazu anrege, eine tolerante Haltung gegenüber anderen Meinungen, Lebensweisen oder Abweichungen von der Norm einzunehmen. Gründe, welche die Schulleitung der Staatlichen Realschule Landshut dazu veranlasste, Schülern der fünften und sechsten Klassen dieses pädagogisch wertvolle Filmerlebnis in der letzten Schulwoche vor den Weihnachtsferien in einem Landshuter Kino zu ermöglichen. Umso mehr freuten sich die Jungen und Mädchen über das überraschende und spontane Angebot der beiden Regisseure, bei einem privaten Kurzbesuch in Landshut zwei Tage nach der Vorstellung auch die Staatliche Realschule Landshut zu besuchen und Kindern und Jugendlichen einer fünften und einer zehnten Klasse Rede und Antwort über ihr Filmprojekt zu stehen. Gespannt lauschte das Publikum dabei den Ausführungen und stellte immer wieder Fragen an die beiden Filmschaffenden. Mit den Schilderungen zur Entstehung des Projekts, von der Idee bis zum fertigen Film, konnten die Schüler zunächst einen kleinen Einblick in die Produktionsabläufe eines Kinofilms erhalten. Großes Interesse weckten dabei die Erzählungen zu den beiden Hauptdarstellern Luis Vorbach (Michi) und Jordan Prentice (Michis Vater Tom). Zur Verwunderung der Heranwachsenden stellte sich etwa heraus, dass die Stimme des Vaters synchronisiert wurde, da der kanadische Schauspieler kein Wort Deutsch sprach. Aber auch die Motive des Filmes waren immer wieder Gegenstand der Fragen an die beiden: Mobbing, Ausgrenzung, Andersartigkeit, aber auch Freundschaft, Familie und Menschlichkeit sind die zentralen Themen des Films, die im Gespräch mit den Kindern und Jugendlichen genauer beleuchtet wurden. Am Ende ließen es sich die Schüler nicht nehmen, sich ein Autogramm abzuholen. Mit der Hoffnung, dass die beiden nach ihrem nächsten Filmprojekt wieder an die Schule kommen, bedankten sich die Jungen und Mädchen für diesen überraschenden vorweihnachtlichen Besuch.
Andreas Mludek, Seminar Deutsch